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Neurologische Therapie für Kinder / Erwachsene (KG ZNS)

Bobath-Therapie für Kinder

Das Bobath-Konzept, ein ganzheitliches Konzept, das auf der Entwicklung der Hirnfunktion basiert (neurophysiologische Grundlage), dient zur Behandlung von Patienten mit zerebralen Bewegungsstörungen sowie sensomotorischen Auffälligkeiten.

Das bedeutet:

  • Erreichen der größtmöglichen Selbständigkeit im eigenständigen Handeln

  • Unterstützung der Selbstverantwortlichkeit des Patienten

  • Förderung der Kommunikation

  • Vermeidung von Kontrakturen und Deformitäten

  • Sicherung aller wichtigen Lebensfunktionen vor allem bei schwer mehrfachbehinderten Patienten

Voraussetzungen einer guten Behandlung sind geistige Wachheit und gute Motivation (auch die der Eltern). In der Behandlung werden Wege gesucht, die Eigenaktivität des Kinden aufzugreifen, zu verstärken und gegebenenfalls zu modifizieren.

Motorisches Lernen wird gezielt gefördert, indem Bedingungen geschaffen werden, die das Ausprobieren, Entwickeln bzw. Einüben von Bewegungsstrategien ermöglichen. Reize an das Berührungsempfinden, die Körperwahrnehmung und den Gleichgewichtssinn im Sinne von »berühren und berührt werden«, »bewegen und bewegt werden« werden gezielt dazu eingesetzt, um eine baldige Tonusregulation von Haltungs- und Bewegungsmustern zu entwickeln. Auch Reize für den akustischen, optischen, ja sogar Geruchs- und Geschmacksinn wirken sich dabei aus.

In der Physiotherapie wird vor allem die Aufrichtung von Kopf und Körper gegen die Schwerkraft, die Optimierung der Haltungskontrolle, das Gleichgewicht in verschiedenen Positionen im Raum sowie die Fortbewegung in verschiedensten Formen (z.B. Rollen, Robben, Krabbeln, Gehen, Radfahren, Rollstuhlfahren) gemeinsam erarbeitet. Wenn nötig, können zur Erleichterung Hilfsmittel eingesetzt werden.

Die Behandlung wird so alltagsnah wie möglich durchgeführt bzw. wird in die Bereiche des täglichen Lebens direkt übernommen. Die Therapie, die bei Kindern spielerisch durchgeführt wird, soll auch Freude an der Bewegung wecken, was wiederum die Motivation steigert. Die Eigenaktivität des Kindes, d.h. auch seine Bedürfnisse stehen dabei immer im Vordergrund.

Bobath-Therapie für Erwachsene

Das Bobath-Konzept betrachtet jeden Menschen mit einer Schädigung des Nervensystems individuell und ganzheitlich. Im Unterschied zu anderen Therapiekonzepten gibt es im Bobath-Konzept keine standardisierten Übungen. Im Vordergrund stehen individuelle und alltagsbezogene therapeutische Aktivitäten, die den Patienten in seinem Tagesablauf begleiten. Es ist ein 24 Stunden-Konzept.

Das Nervensystem hat die Fähigkeit ein Leben lang zu lernen. Nach einer Schädigung ermöglicht es die Plastizität des Gehirns neue Kapazitäten zu aktivieren. Die Bobath-Therapeuten unterstützen den betroffenen Pateinten bei seinem individuellen Lernprozess.

Es kann angewandt werden:

  • nach einem Schlaganfall

  • nach Schädelhirntrauma oder Hirnblutung

  • bei Multipler Sklerose 

  • bei Morbus Parkinson 

  • und anderen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen.

Die Bedürfnisse des Patienten, die sich aus seinem bisherigen Leben, seinem sozialem Umfeld und seinen Interessen ergeben, stehen im Mittelpunkt der therapeutischen Einflussnahme. Ziel ist es, die Lebensqualität in einem eigenverantwortlichen selbstbestimmten Alltag wieder zu erlangen und Folgeschäden wie zum Beispiel Gelenkeinschränkungen und Schmerzen möglichst zu vermeiden. Der individuelle Lernweg des Betroffenen soll eine aktive Teilhabe am Leben ermöglichen. 

Im Behandlungsprozess sind beide, Patient und Therapeut, in einer fortlaufenden aktiven Beziehung miteinander – sie interagieren. Die Hände der Therapeuten unterstützen den Patienten nur soweit nötig. Zentrales Ziel des Bobath-Konzeptes ist es, die Eigenaktivität des Pateinten zu ermöglichen, zu fordern und zu fördern. Ziel ist eine effiziente Haltungs- und Bewegungskontrolle. Diese verbessert das Gleichgewicht des Patienten und gibt ihm mehr Sicherheit in seinem Alltag.

Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)

Ihr Körper verfügt über unterschiedliche Sinnesorgane. Durch die so genannten Bewegungsfühler (Rezeptoren) nehmen Sie wahr, wie Ihr Körper sich bewegt oder in welcher Position er sich befindet („Propriozeptiv“). Daher wissen Sie ohne hinzusehen, ob Sie zum Beispiel Ihr Knie gerade strecken oder beugen. Eine PNF-Therapie regt diese Rezeptoren in Gelenken, Muskeln und Sehnen durch gezielte Stimulation an und aktiviert sie. Durch die Stimulation wird die Wahrnehmung gefördert, sie ist entscheidend für Bewegungsorganisation.
PNF fördert somit das Zusammenspiel zwischen Rezeptoren, Nerven und Muskeln („Neuromuskulär“). Arbeiten sie gut zusammen, fallen Ihnen alle alltäglichen Bewegungen leichter („Fazilitation“). 

PNF ist Konzept, Therapiemethode und Technik zugleich. 

Dabei ist besonders hervorzuheben, dass PNF sich an den Ressourcen des Patienten orientiert und diese gezielt zur Verbesserung der Bewegungs- und Haltungskontrolle einsetzt.
PNF kann Menschen mit Störungen des Bewegungs- oder Stützapparates helfen, ihre Sicherheit und Selbständigkeit zu verbessern und Schmerzen zu beheben oder zu lindern.Eine Behandlung nach PNF wird insbesondere angewandt bei Bewegungsstörungen aufgrund von:

  • Multipler Sklerose

  • Morbus Parkinson

  • Querschnittslähmung

  • Schädel-Hirn-Trauma

  • Schlaganfall

  • Gelenkoperationen 

  • Sportunfällen

  • Gesicht-, Mund- und Schluckbeschwerden (inklusive Kieferproblematiken)

  • Rückenschmerz

Die Therapie verbessert die bewusste und unbewusste Steuerung der Körperhaltung und Bewegung. Bei schweren Erkrankungen oder Verletzungen fördert PNF lebenserhaltende Funktionen wie die Atmung, das Essen und das Schlucken.

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